➦ In unserer Gesellschafft gibt es viele Tabuthemen, vieles hat sich geändert und vieles wird sich bestimmt noch ändern. In den 50er, 60er und 70er Jahren war Sexualität sehr schambehaftet und heutzutage sieht man das Thema etwas lockerer. Psychische Störungen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus als Geisteskrankheiten angesehen und die Menschen sind der Euthanasie zum Opfer verfallen. Das ist heute Gott sei Dank nicht mehr so. Das Burn-Out-Syndrom zum Beispiel wird heute vollkommen anerkannt und Depressionen zum Großteil ebenso. Natürlich könnte ich die Liste der psychischen Störungen hier endlos fortführen, nur das würde den Rahmen sprengen. Worum geht es bei „Zwangsgedanken“, was sind Zwangsgedanken? Was unterscheidet Zwangsgedanken von sogenannten „normalen“ Gedanken? Betroffene berichten von Gedanken, die sich immer und immer wieder wiederholen, die sich aufdrängen, Gefühle auslösen wie Angst, Scham, Schuld, Unsicherheit, Panik, körperliche Symptome von Schwitzen bis weiche Knie, Übelkeit oder Schwindel.

Das hört sich alles nicht schön an, vor allem, wenn dann irgendwann die Symptome zur Folge haben, dass diese Menschen ihren Alltag nicht mehr bewältigen können aufgrund von Vermeidungsverhalten und der Leidensdruck so groß wird, dass man sein Leben nicht mehr selbständig führen kann. Ja, spätestens dann hat man ein Problem! Ich litt selbst jahrelang unter Zwangsgedanken und ich hatte die volle Bandbreite von A bis Z: Blasphemie, Aggression, Panik, etc. Heute geht es mir wieder gut und ich helfe Menschen, die das gleiche Schicksal teilen. Warum mache ich das? Um reich zu werden? Um berühmt zu werden? Nein, in dieser Welt brauchen wir sicherlich Geld, um zu überleben, aber nein, das ist nicht der Grund! Der Grund ist der, dass es mir ein wundervolles und schönes Gefühl gibt, wenn ich mit meinen Klienten Erfolge feiern kann und das Gefühl von Anerkennung und Zusammengehörigkeit bekomme.